Warum die freie Rede immer noch die Königsdisziplin ist …

Erstellt am: 31. Aug 2015

geschäftsfrau hält einen vortrag zum projekt-management

Es gibt ja wirklich Menschen, die sich eine Rede oder Präsentation 1 zu 1 aufschreiben und dann ablesen. Oft auch gar nicht mal so schlecht – mit den richtigen Pausen und dem regelmäßigen Anschauen des Publikums.

Und dennoch: für mich sind das keine guten Redner und auch keine guten Präsentatoren. Das Kleben am Manuskript zeigt mir, dass der Betreffende seinen Text eben noch nicht „aus dem Effeff“ beherrscht. Er oder sie ist noch gebunden – an die formulierten Sätze. Und das lähmt den Fluss des Erzählens. Denn darum geht es letztendlich: Wenn wir präsentieren, erzählen wir eine Geschichte. Und die muss gut sein. Sie muss wie jede gute Erzählung einen Ausgangspunkt haben, eine Zuspitzung und eine Auflösung. Wenn ich also am geschriebenen Text hänge, dann überträgt sich meine Begeisterung für den Aufbau der Geschichte nicht. Es bleibt alles seltsam flach. Genau das spürt der Zuhörer und fühlt sich gelangweilt.

Und die Langeweile, die Gleichgültigkeit ist eigentlich das Schlimmste, das einem Redner widerfahren kann. Immer geht es um die Lebendigkeit, die Leidenschaft und dann letztlich um die Leichtigkeit der Rede – die einen sagen lässt: “Ja, so hätte ich es eigentlich auch sagen wollen.“

All das kann man lernen. Durch intensives Üben. Nichts macht das Üben überflüssig, aber es gibt auch kaum etwas Schöneres als die Kompetenz, die man durch intensives Üben erreicht.

Foto: fotolia

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