Verzichten Sie bei Präsentationen auf das bekannteste Schlafmittel …

Wenn ich eine Präsentation inhaltlich gut vorbereitet habe, stellt sich irgendwann die Frage nach der geeigneten Visualisierung. Ich bin ein Wortmensch, und deshalb ist die Frage der Bebilderung für mich immer eine zweitrangige. Dennoch bin ich von guten und einfallsreichen Visualisierungen fasziniert und bin davon überzeugt, dass sie Inhalte noch einmal auf eine ganz eigene und intensive Art transportieren können. Die Sprache ist immer eine Abstraktion – das Bild trifft uns ganz unmittelbar.

Allerdings muss ich feststellen, dass sehr viele Präsentationen relativ einfallslos als reine Textfolien mit PowerPoint vermeintlich visualisiert werden. Dazu fand ich neulich ein ziemlich extremes Zitat des Karriereberaters Martin Wehrle:

 „Das beste Schlafmittel dieser Erde ist nicht apothekenpflichtig. Man muss es schlucken, sobald man eine Kongresshalle betritt oder sich an einen Konferenztisch setzt. Dieses Schlafmittel lässt Gedanken erstarren, verwandelt Säle in Schlafsäle und macht lebendige Gesichter zu Masken. Sein Name ist – PowerPoint.“

Ich kann diese Erfahrung wirklich bestätigen. Ich habe besonders bei Unternehmenspräsentationen regelrechte PowerPoint Schlachten erlebt. Und das Traurige daran ist, dass die Zuhörenden völlig starr auf die Leinwand fixiert sind und den Sprechenden überhaupt nicht mehr anblicken.

Ich habe in den letzten zwei Jahren mehr mit Flipcharts gearbeitet und mich langsam aber sicher an einen gewissen Fundus von – für meine Verhältnisse -schönen Visualisierungen herangearbeitet. Es gibt dazu tolle Bücher mit Anleitungen für einfache Zeichnungen. Mich faszinieren auch ausgefallenere Methoden wie sie beispielsweise von Trainern mit suggestopädischer Ausrichtung eingesetzt werden. Aber die Methode sollte in meinen Augen immer nur ein Mittel zum Zweck sein, nicht der Zweck selbst, sonst landen wir bei reinen Showeinlagen.

Manchmal jedoch ist ein  Folienvortrag angemessen. Dann sollte man sich aber auf eine Aussage pro Folie beschränken und möglichst mit klaren, aussagekräftigen Bildern arbeiten. Ich finde zwar nicht, dass ein Bild mehr sagt als tausend Worte, aber es spricht uns eben auf einer anderen Bewusstseinsebene an und zieht deshalb auch nicht die gesamte Aufmerksamkeit vom Menschen, der präsentiert, ab.  Und wie sind Ihre Erfahrungen mit Visualisierung von Präsentationen? Oder wenden Sie interessante andere Methoden an, um Inhalte möglichst gut zu transportieren?

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