Sich Aufregen darf sein
6 Apr 2017
Erstellt am: 21. Jul 2015
Ganz oft höre ich, dass jemand unbedingt daran arbeiten will, vor Präsentationen kein Lampenfieber mehr zu haben. Ich kann das auf der einen Seite verstehen, weil Lampenfieber wirklich quälend sein kann und sich vor allem immer mehr steigert, je mehr man es bekämpft.
Es gibt unzählige Ratgeber, die einem Redner Techniken aufzeigen, diese Nervosität in den Griff zu bekommen. Wer also sucht, wird an vielen Stellen fündig.
Ich selber habe dazu aber eine andere Einstellung: Ich bekämpfe Lampenfieber nicht, ich arbeite damit. Die Nervosität vor einem Vortrag oder vor einer Präsentation ist etwas Gutes, denn sie macht mich ganz aufmerksam und schärft meine Wahrnehmung. Durch diese Adrenalinspritze bin ich besonders gut, besonders erfolgreich und lebendig in meinen Präsentationen. Das Gegenstück dazu wäre doch eine Ruhe und Gleichgültigkeit, die sich sofort auf die Zuhörer überträgt und Langeweile verbreitet.
Allein die Umdeutung des Lampenfiebers als etwas, das unterstützt, nimmt der Nervosität oft den Stachel. Darüber hinaus finde ich die folgende Technik besonders wirkungsvoll: das Lampenfieber verbalisieren! Ich finde es ausgesprochen sympathisch, wenn jemand vor einem Publikum steht und zugibt, dass er oder sie wirklich völlig nervös ist, Angst hat, etwas zu vergessen, einen Black-out zu haben oder ähnliches. Mit ein bisschen Humor angereichert kann das sogar zum ersten Lachen führen. Das Schöne dabei: ist die Angst einmal benannt, wird sie viel kleiner.
Und was sind Ihre Erfahrungen? Wie gehen Sie mit Lampenfieber um?
( Foto: fotolia.com)
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